In unserem letzten Informationsblatt haben wir euch über die konstruktiven Gespräche mit der Vereinsführung berichtet. Die Geschehnisse vom 22. Mai und danach wurden gemeinsam aufgearbeitet um die zukünftige Fanarbeit des SK Rapid zu diskutieren.
Mit der Richtigstellung gewisser unglücklicher Formulierungen und einem klaren Bekenntnis zu unserer Fankultur, die der SK Rapid vor einigen Wochen auf seiner Homepage veröffentlichte wurde die Basis für einen weiteren gemeinsamen Weg geebnet. Am 17. August fand nun ein weiteres, wieder sehr gutes Gespräch statt, über dessen Ergebnis wir euch jetzt informieren wollen:
- Weitergaberecht der Abos auf West- und Osttribüne: Ab dem nächsten Heimspiel wird es die Möglichkeit geben, sein Abo personalisiert weiterzugeben. Die Daten des Aboleihers müssen angegeben werden. Wie uns der Verein bereits zugesichert hat, wird es hierfür bis zur Winterpause eine Übergangslösung geben, danach soll die registrierte Weitergabe unter Zuhilfenahme eines modernen Computersystems weiter vereinfacht werden. Details wie dieses Prozedere ausschauen wird, werden vom Verein noch bekannt gegeben, sobald die technischen Details geklärt sind.
- Der SK Rapid hat auch verlautbart, dass das Mannschaftstraining an drei Tagen der Woche (in der Regel Montag bis Mittwoch) wieder öffentlich zugänglich sein wird. Dass zwei Tage vor den Spielen unter Ausschluss der Öffentlichkeit trainiert wird, hat ausschließlich sportliche Gründe. Das öffentliche Training war kein Punkt unserer Verhandlungen. Dieses Entgegenkommen zeigt aber doch, dass der SK Rapid weiterhin der offene Verein sein will, der er bisher war.
- Eine große Diskussion löste das Verbot des permanenten Stehens auf der Nordtribüne aus, welches in den neuen Aboverträgen verankert wurde und in den ersten Spielen gegen Hoffenheim und Valencia auch exekutiert wurde. Im ersten Meisterschaftsheimspiel gegen Ried wurde diese Vorgabe nicht mehr so streng durchgesetzt. Es wird hier also nichts so heiß gegessen wie es gekocht wurde. Der SK Rapid wird eine Lösung erarbeiten und umsetzen, die alle Besucher der Nord zufrieden stellen wird.
- Auch die Schließung des UR Kammerl wurde leider in den Maßnahmenkatalog aufgenommen, den der SK Rapid Mitte Juni präsentierte. Das Kammerl wird auch in Zukunft nicht mehr als Lagerraum verwendet werden und somit vor den Spielen nicht geöffnet sein. Dies wird von uns auch so gewünscht, da wir uns zu erwartende Durchsuchungen und Schikanierungen seitens der Polizei ersparen wollen. Es ist uns aber sehr wichtig, dass es nach dem Match wieder einen sozialen Treffpunkt der aktiven Szene geben wird, so wie wir es bisher gewohnt waren. Auch hier werden wir in absehbarer Zeit eine Lösung parat haben.
- Ganz heiß diskutiert sind natürlich die Derbys im Prater, die der SK Rapid, ohne dass es von der Exekutive vorgegeben wurde, aus Hütteldorf verlegte. Diesbezüglich werden wir nach dem Derby weitere Gespräche führen, wir wollen ein klares Bekenntnis zu Hütteldorf von der Vereinsführung.
Die aktive Szene wird beim heutigen Derby wie bisher nicht aktiv supporten. Dieser Schritt fällt uns gerade weil es sich um ein Derby handelt immens schwer und tut uns in unserem grün-weißen Herzen weh. Wir stoßen uns dabei nicht am Standort Happelstadion an sich, in dem der SK Rapid schon große Erfolge feierte und wir in den letzten Europacupsaisonen einen nicht für möglich gehaltenen Stimmungspegel erzeugten. Aber Rapid gehört nach Hütteldorf. Da die Verlegung des Derbys seitens des SK Rapid ohne Vorgabe der Polizei in den Maßnahmenkatalog aufgenommen wurde und somit eine reine Strafmaßnahme darstellt gibt es von uns auch heute keinen aktiven Support. Wir bitten Euch, diese Entscheidung im besten Falle zu verstehen und zu akzeptieren, im schlechtesten Falle aber zumindest zu respektieren. Wir weisen nochmals daraufhin, dass wir niemanden vom Support abhalten wollen. In den letzten Monaten ist in der Hütteldorfer Fanszene so viel zu Bruch gegangen, dass es langsam an der Zeit ist die aufgeworfenen Gräben wieder zu schließen.
Wir werden aufgrund der positiven Gespräche mit der Vereinsführung und den bisherigen Einigungen an Lösungen arbeiten, welchen Weg die aktive Fanszene in nächster Zeit gehen wird und in welcher Form wir den Verein zurzeit unterstützen können. Wir werden aber auch in Zukunft Fehlentwicklungen in und um unseren geliebten Verein aufzeigen und uns entschlossen gegen die eingesetzte Kriminalisierung von Fußballfans wehren.
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