Aussendung zur neuen Saison

Rapidler,

eine schwere Saison liegt hinter uns. Eine Saison, die viele Dinge endlich ans Tageslicht brachte, auf die von uns Fans teilweise seit Jahren hingewiesen wird. Natürlich wurde immer versucht, uns zu ignorieren und mit irgendwelchen G’schichtln zu diskreditieren, um Gesicht und die vermeintliche Würde zu wahren.

Als die Serie der sieglosen Spiele im Frühjahr 2013 auf neun in Folge geschraubt war, gab es aber keinen Ausweg mehr. Spätestens nach der Demo gegen die Vereinsführung im April und dem anhaltenden Stimmungsboykott bis zum Ende der Saison stieg endlich auch der öffentliche Druck gegen diejenigen, die die Verantwortung und damit zwangsläufig auch Schuld am derzeitigen Trümmerhaufen SK Rapid tragen.

Das erste Opfer war Trainer Peter Schöttel, der in einem Geniestreich wenige Monate zuvor vorzeitig einen neuen Vertrag erhielt. Das Theater um Schöttel kann wohl stellvertretend für die Überforderung der handelnden Personen gesehen werden und mit Sicherheit war die Hoffnung bei der Vereinsleitung groß, nach dem Rauswurf des Trainers etwas aus der Schusslinie gekommen zu sein. Weit gefehlt…

Die Proteste blieben aufrecht, vor allem Werner Kuhn als Wirtschaftsverantwortlicher kam immer mehr unter Druck. Dem Präsidium wurden knapp 800 Unterschriften von Vereinsmitgliedern übergeben, im September muss daher eine außerordentliche Hauptversammlung stattfinden.

Präsident Edlinger wurde offensichtlich endlich klar, dass die Zukunft des Vereins nicht nebenbei abgehandelt werden kann und er rief eine Reformkommission ein, in der unter anderem zwei Faninitiativen vertreten sind.

Das ist ein sehr großer Fortschritt und wäre ohne die Demo und jeden von euch nicht möglich gewesen!

Die Ist-Situation wird dadurch natürlich in keinster Weise verbessert, denn unsere Rapid liegt am Boden wie schon lange nicht. Nachdem allein die Präsidentennachfolge so kurz vor Amtsende noch so weit entfernt scheint und der wahrscheinlichste Kandidat mittlerweile abgelehnt hat, dürfte einiges im Argen liegen.

Vor kurzem wurde zudem bekannt, dass es heuer keine nennenswerten Verstärkungen mehr geben wird. Offensichtlich ist der SK Rapid einfach pleite und das Budgetloch klafft größer als befürchtet. All diese Dinge sind natürlich sehr hinderlich, um neue Sponsoren zu finden, wer will schon Geld in einen Totalschaden investieren.

Für uns ist es unerträglich, unseren geliebten Verein derart zerstört am Boden liegen zu sehen. 

Wir wollen Alles uns Mögliche dazu beitragen, um den SK Rapid als Ganzes wieder zu stärken!
Wir wollen vor allem unserer jungen Mannschaft helfen, die jetzt den Scherbenhaufen der unfähigen Vereinsverantwortlichen wegräumen muss. 
Wir müssen mit dieser Mannschaft die Qualifikation für den Europacup schaffen, denn wer weiß schon was passiert, wenn wir auch dieses im Budget eingeplante Geld im Winter nicht haben.

Die aktive Fanszene von Rapid Wien hat daher beschlossen, den Stimmungsboykott zu beenden.

Das rüttelt allerdings keinen Millimeter an der Forderung nach einer personellen und strukturellen Reform beim SK Rapid!

Diese ist genauso überfällig wie unabdingbar und die Proteste werden natürlich nicht abreißen. Wir vertrauen vorerst darauf, dass die Reformkommission gut arbeitet und die Anliegen und Vorschläge der Faninitiativen wahr- und ernstgenommen werden.

Edlinger, Kuhn & Co.: Wir singen nicht für euch und auch nicht, weil wir plötzlich harmoniebedürftig sind.
Wir sind brennhaß!
Wir singen für Rapid, für die große Geschichte des Vereins und für eine hoffentlich große Zukunft – ohne euch…

VORSTAND RAUS!

Die aktiven Fans vom Block West und der Osttribüne
Hütteldorf, Juli 2013